Dieses Jahr stand bei der Museumslandschaft Hessen-Kassel alles unter dem Motto "Landgraf Karl", dem auch eine große Sonderausstellung "Groß gedacht! Groß gemacht?" im Museum Fridericianum gewidmet wurde. Für der Anlass, die lange geplante Barock-Darstellung anzugehen.
In Deutschland gibt es bis dato keine historische Darstellung des Hochbarock auf Reenactment / Living History Niveau - etwas, was wir jetzt ändern wollen.
Allerdings gibt es natürlich ein großes Problem: Wenn es keine Veranstaltungen für diese Epoche gibt, werden auch keine Darstellungen / Kleider dieser Epoche realisiert, ohne solche Darstellungen / Kleider sind aber auch Veranstaltungen mit der Thematik Hochbarock nicht umzusetzen.
Wir haben uns daher für den mixed-way entschieden - vorerst mischen wir Barock und Rokoko, um so einen einfachen Start in die zusätzliche Epoche zu realisieren: Und nach und nach ziehen unsere Freunde mit - wir sind zuversichtlich schon 2019 eine reine Barockveranstaltung auf die Beine stellen zu können.
Und Mitstreiter für dieses Projekt sind immer willkommen, wie auch für unsere Rokokodarstellungen.
Barock und Rokoko gemischt ?!
In Deutschland gibt es bis dato keine höfische
Barockdarstellung (gemeint ist die Zeitspanne 1660 bis 1730), ja es
existiert hierzulande überhaupt keine historische Darstellung auf Living
History Niveau dieser Epoche und demnach auch keine Veranstaltungen.
Auch nicht militärisch oder bügerlich.
Ein Reenactment des 17. Jahrhunderts findet
praktisch nur im Bereich des 30jährigen Krieges, also der ersten Hälfte des 17.Jahrhunderts statt. Das 18. Jahrhundert wird frühestens ab den 1740er Jahren thematisiert.
Nun steht man als Organisator vor folgendem Problem:
Man will eine Barockveranstaltung ins Leben rufen, hat dafür
aber keine Darsteller, weil keine Ausstattung vorhanden ist – also finden
solche Veranstaltungen nicht statt, sie können gar nicht stattfinden. Auf der anderen Seite, weshalb sollte man
als Darsteller viel Geld in die Hand nehmen, um eine Darstellung zu realisieren, wenn es
dafür keine Veranstaltungen gibt? – und so beißt sich die Katze weiterhin in
den Schwanz.
Ein
weiteres Problem ist ganz pragmatischer Natur – eine Darstellung zu erleben,
ist schlicht eine ganz und gar andere Erfahrung, als sich ein Gemälde anzusehen
und dabei Vermutungen anzustellen, wie so etwas als historische Darstellung
aussehen könnte.
Um diesen Kreis zu durchbrechen, haben wir uns für einen „mixed-way“
entschieden: Wir mischen in diesem Jahr zunächst Barock und Rokoko und
versuchen darüber
unsere befreundeten Darsteller für diese Epoche zu begeistern - und
allen Interessierten zu signalisieren, dass ab sofort hier etwas
passiert.
Dieser Weg, der durchaus kritisiert wird, weil wir jetzt
gewissermaßen eine Multi-Period Veranstaltung in diesem Jahr haben, hat sich
aber als der Richtige erwiesen. Nach und nach ziehen unsere befreundeten Darsteller
mit und wir sind zuversichtlich 2019 ganz und gar barocke Termine neben den reinen Rokoko-Terminen ansetzen zu
können.
Wir hoffen bei diesem ambitionierten Projekt auf viele weitere MitstreiterInnen.