4 besonders prächtige und aufwendige Kostüme inszenierten
wir in den historischen Räumlichkeiten.
Die schwarze Staatssoutane geistlicher Landesherren im Heiligen
Römischen Reich Deutscher Nation.
Diese spezielle Soutane war eine deutsche Besonderheit. Sie
wurde ausschließlich im Reich getragen und nur von Geistlichen die gleichzeitig
auch eine weltliche Herrschaft hatten: Fürstpröbste,
Fürstäbte, Fürstbischöfe und die 3 geistliche Kurfürsten.
Die Soutanen konnten aus Seidenbrokat sein
(also gemustert, aber schwarz in schwarz), oder wie hier aus schwarzem
Seidenatlas. Die Besonderheit ist der reiche Spitzenbesatz und die
außergewöhnliche Ärmelgestaltung. Je nach Ordenszugehörigkeit oder Region
wurden unterschiedliche Beffchen oder Kragen getragen. Das Staatskleid kam mit
der Auflösung des Reiches 1806 und der Säkularisierung außer Gebrauch.
Die Gestaltung dieses Kostüms orientiert
sich an dem Benediktiner Kragen der Fuldaer Fürstbischöfe.
Das spanische Mantelkleid wurde endlich am
passenden Ort inszeniert, im Thronsaal Kaiser Karl VI.
Dieses Hofkleid war für die Hofhaltung des
Kaisers in der Wiener Hofburg gedacht. In der täglichen Hofhaltung wurde das
Mantelkleid in schwarz getragen, an Galatagen dann in Gold.
Bei festlichen Anlässen wie den Kaiserkrönungen
in Frankfurt, wurde dieses Staatskleid auch außerhalb der Wiener Hofhaltung
getragen.
Auch zum ersten Mal vereint, die
Chorkleider des Kardinals und des apostolischen Nuntius
Das Chorkleid ist im engeren Sinne kein
Lithurgisches Gewand sondern dient vielmehr der Repräsentation. So wird die
Cappa Magna auch nach dem Einzug in die Kirche abgelegt und durch Pontifikalgewänder
ersetzt.
Bei der höfischen Gala ist die Cappa Magna
jedoch unverzichtbar.
Die Vollständige Chorkleidung besteht aus der Soutane, mit
33 handbezogenen Knöpfen (symbolisch für die 33 Lebensjahre Jesu Christi). Dann
das Zingulum, die Bauchschärpe, mit zwei wertvollen großen Bouillonquasten (ebenfalls
nach historischen Vorbildern angefertigt, bzw. antiken Originalen). Das
Zingulum symbolisiert die Keuschheit – in früherer Zeit wurde beim Anlegen auch
ein entsprechendes Gebet gesprochen.
Darüber wird das Rochett getragen. Prälaten
tragen kein Chorhemd. Das Rochett unterscheidet sich dadurch, dass es kürzer
ist und enganliegende Ärmel hat. Beide Rochetts sind antike Originale mit
kostbarer Spitze.
Die Cappa Magna, die Schleppe mit der
Kapuze soll in manchen Fällen bis zu 16 Metern lang gewesen sein. Die Schleppen
hier sind etwas bescheidener, 10 Meter beim Kardinal, etwa 8 Meter beim
Nuntius.
Und schließlich die Kopfbedeckungen, der Pileolus, das
Scheitelkäppchen und das Birett, beides ebenfalls mit dem gleichen Seidenmoire
gefertigt.
Beim Birett wurde darauf geachtet, dass hier die höhere, altmodische Form des 18. Jahrhunderts umgesetzt wurde.
Beim Birett wurde darauf geachtet, dass hier die höhere, altmodische Form des 18. Jahrhunderts umgesetzt wurde.
Natürlich verfügen alle Prälaten über entsprechende
Ringe und Pektorale (Brustkreuze)
Der Kardinal trägt das Pektorale allerdings unsichtbar unter
der Cappa Magna, dafür aber den Orden vom heiligen Geist (Ordre du Saint
Esprit) sichtbar über dem Hermelin.
die Pektorale, von links: Fürstbischof, Kardinal und Nuntius