Eine historische Belebung des Palais Hohhaus in Lauterbach
Am 6. und 7. Oktober 2018 wurde das Palais Hohhaus zum
zweiten Male von der Gesellschaft für Hessische Militär- und Zivilgeschichte
e.V. historisch belebt.
Das Palais Hohhaus übernahm dabei, gewissermaßen als Vertretung, die Rolle des zerstörten alten Landgrafenschlosses in Kassel.
Georg Friedrich Riedesel ließ das Palais in den Jahren 1770 - 1778 erbauen, die Innendekoration ist ein wunderbares Beispiel für spätes Rokoko, einige Räume sind jedoch auch im Empire und Biedermeier eingerichtet. Die historische Belebung des Palais Hohhaus ist eine Zusammenarbeit mit dem Museumsverein Hohhaus in Lauterbach.
Das Palais Hohhaus übernahm dabei, gewissermaßen als Vertretung, die Rolle des zerstörten alten Landgrafenschlosses in Kassel.
Georg Friedrich Riedesel ließ das Palais in den Jahren 1770 - 1778 erbauen, die Innendekoration ist ein wunderbares Beispiel für spätes Rokoko, einige Räume sind jedoch auch im Empire und Biedermeier eingerichtet. Die historische Belebung des Palais Hohhaus ist eine Zusammenarbeit mit dem Museumsverein Hohhaus in Lauterbach.
Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel
Die Szenerie:
Die Darsteller nahmen die Besucher mit auf eine unvergessliche Zeitreise in die Epoche des ausgehenden Rokoko: Prächtige Hofroben, die teilweise nach tatsächlichen Vorbildern des hessischen Hofes um 1770 aufwendig angefertigt wurden, rekonstruierte Etikette der damaligen Zeit, authentisches Hofleben in Kombination mit den historischen Räumen machten Hessische Geschichte lebendig.
Fotos: Sonora Weayaya: Empfang des Landgrafen
Die Veranstaltung war, im Gegensatz zu den meisten anderen
höfischen Veranstaltungen nur angemeldeten bzw. eingeladenen Darstellern
zugänglich. Dadurch wurde zum einen sichergestellt, dass die Qualität der
Darstellung einem musealen Rahmen angemessen ist, zum anderen fanden sich
Darsteller ein, die sich zum allergrößten Teil gut kannten und so gemeinsame
Programmpunkte im Vorfeld erarbeiten konnten und im Bedarfsfall auch auf neue
Situationen reagieren und improvisieren konnten. Zudem fasst das kleine
Stadtpalais nur eine stark begrenzte Zahl von Personen und natürlich wurden
Mitglieder der Gesellschaft für Hessische Militär- und Zivilgeschichte e.V.
bevorzugt.
All diejenigen die mit uns freundschaftlich verbunden sind
und keine Einladung erhielten, nehmt es uns nicht übel – wir werden wir versuchen
bei einer möglichen Neuauflage Euch unbedingt zu berücksichtigen – tretet dem
Hessenmilitär bei, dann seid Ihr dabei ;) Wir hatten nicht erwartet, dass das
Interesse so dermaßen groß ist.
Insgesamt fanden sich ca. 50 Darsteller in Lauterbach ein,
neben den Adelsdarstellern der Cour de Cassel und befreundeten Adelsdarstellern
auch das Infanterieregiment No.12 Erbprinz von Hessen Darmstadt sowie einige
Jäger vom Hessen-Kasselschen Jägercorps.
Fotos: Sonora Weayaya: Audienz beim Landgrafen
Auch war die Veranstaltung nicht als „Bespaßung“ für Wochenendprinzessinnen
konzipiert, die sich allzu oft in Tanzerei erschöpfen, sondern wir nutzten die
Möglichkeiten zum Experimentieren und stellten Aspekte des Hoflebens in den
Focus, die ansonsten kaum Beachtung finden. Allen Darstellern, die sich auf das
Projekt in Lauterbach einließen, war bewusst, dass es darum gehen würde dem
Alltag an einer Residenz möglichst nahe zu kommen. Dies bedeutete auch
historische Behördengänge, langwierige, steife und extrem formelle Empfänge und
Zeremonien, das Hausieren in den Vorzimmern und das bilden von Seilschaften –
man musste dem Rollenspiel zugeneigt sein. Natürlich gab es auch kommentierte Programmpunkte
speziell für Besucher. Und exklusiv nur für die Teilnehmer ganz besondere
Momente, wie der abendliche Spielsalon im Kerzenschein mit Musik, der am
Kasseler Hof laut historischen Quellen an der Tagesordnung gewesen ist.
Das Leben bei Hofe war keinesfalls nur Müßiggang, sondern
durchaus anspannend, verpflichtend und anstrengend.
Das Ziel war es, dies auch den Besuchern zu vermitteln, und
eine möglichst glaubhafte Atmosphäre zu erzeugen – was uns, nach Aussagen
sowohl unserer Teilnehmer, als auch Besucher und Presse wohl gelungen ist.
Fotos: Sonora Weayaya - Das Duell
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten – Eure Darstellungen
waren vorbildlich und ihr habt exzellent gespielt. Ganz besonderem Dank gilt
der Familie Wellstein, die den Löwenanteil der Logistik organsierten und die
Veranstaltung in ihrer Heimatstadt überhaupt erst forcierten. Unser Dank gilt
der unterstützenden Gastronomie und natürlich dem Museumsverein Hohhaus mit
ihrer Präsidentin Frau Wittmer und ihrer Stellvertreterin Frau Pfnorr Leihner.
Für uns geht damit die offizielle Saison 2018 zu Ende, ein
großartiges Jahr mit vielen schönen und gelungenen Veranstaltungen.
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