neuestes Projekt ist die Umsetzung einer vollständigen Chortracht eines Kardinals des 18. Jahrhunderts.
Vorbild war ein originales Chorkleid eines italienischen Kardinal vor dem zweiten vatikanischen Konzil im alten Stil.
Cardinale Alberico Archinto (1698-1758) Anton Raphael Mengs
Insgesamt wurden 30 Meter echter Seidenmoire verarbeitet, extra für dieses Projekt von einer Firma angefertigt, die diesen exclusiven Stoff in entsprechender Qualität herstellen kann und auch heute noch den Vatikan beliefert. So konnte auch sichergestellt werden, dass das rot, dass echte "kardinalsrot" sein würde.
Foto: Jessica Kroh
Dem Rochett, mit großflächigem, aufwendigem Nadelspitzenbesatz.
Das Rochett ist vom Chorhemd zu unterscheiden: Das Chorhemd hat weite Ärmel und ist meist länger, das Rochett ist höheren geistlichen Würdenträgern (Prälaten) vorbehalten. Es ist kürzer, reicher verziert und hat enger anliegende Ärmel, da es auch im Alltag bei Bischöfen, Kardinälen etc. getragen wurde.
Darüber die Cappa Magna. Wir entschieden uns für die pompösere Winterversion, mit Hermelin-Mozetta und einer Gesamtlänge von ca. 10 Metern. Im Sommer trug man eine schnittgleiche Mozetta, jedoch aus links verwendetem Seidenmoire. Ein wichtiges Detail, diese Mozetta hat eine große Kapuze, die hinten hochgebunden oder geknöpft wird, so dass das Futter (wieder aus Seidenmoire) sichtbar wird.
Foto: Kersten Kircher
Foto: Veronika Merklein
Foto: Veronika Merklein
Und schließlich die Kopfbedeckungen, der Pileolus, das Scheitelkäppchen und das Birett, beides ebenfalls mit dem gleichen Seidenmoire gefertigt.
Beim Birett wurde darauf geachtet, dass hier die höhere, altmodische Form des 18. Jahrhunderts umgesetzt wurde - und das Birett besitzt auch 4 "Hörner" da die Besonderheit mit 3 Hörnern nur eine deutsche Eigenart ist (und deutsche Kardinäle waren im 18. Jahrhundert eher selten)
Birett angefertigt von Daniela Engel (die Behüterin)
mit dem gleichen Seidenmoiree, der auch für die Chorkleidung verwendet wurde.
Die "kleine Gala" verzichtet auf die gewaltige Cappa Magna und reduziert sich auf eine einfache Mozetta. Auch diese Mozetta hat eine Kapuze, jedoch wesentlich kleiner als bei der Mozetta der Cappa Magna.
Foto: Jessica Kroh
Foto: Veronika Merklein
Im 18. Jahrhundert wurde noch das Beffchen, an der Halsbinde getragen, hier scheint es jedoch so, dass der persönliche Geschmack des Trägers darüber entschied, ob hauchdünne Gaze, Leinen oder Seide Verwendung fand - und ob weiß oder schwarz getragen wurde.
In unserer Umsetzung ist das schwarze Beffchen aus Seidenmoire mit einem Seidenrand.
Foto: Kersten Kircher
Foto: Veronika Merklein
Auch die Insignien des Kardinals wurden nachgefertigt.
Der Kardinalsring, sowie das Pektorale (das Brustkreuz).
Kardinale trugen in der Regel blaue Steine, Saphire. Dazu wurden auch noch
passende Manschettenknöpfe gemacht.
Und das Ganze in Bewegung:
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