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Samstag, 27. Mai 2017

Herkules Geburtstag

Auf Einladung des Vereins "Bürger für das Welterbe" e.V. besuchte eine kleine Abordnung des Kasseler Hofes die musikalischen Geburtstagsfeier des Herkules im Wilhelmshöher Ballhaus.




Weitere Bilder auf der Webseite des Vereins


Warum gerade Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel als Gast? 
Friedrich erlebte Johann Sebastian Bach tatsächlich.
Bach kam auf  Einladung des schon früh musikbegeisterten Erbprinzen 1732 nach Kassel, um dort an der Orgel der Martinskirche zu spielen. Er sollte das neue Instrument prüfen. Bach hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen bemerkenswerten Ruf in Mitteldeutschland, so dass diese „Orgelabnahme“ zu einem gesellschaftlichen Ereignis wurde – der gesamte Hof war anwesend. Bach spielte, so wird zumindest vermutet, die „Dorische Toccata und Fuge in d-moll“ BWV 538. Aus Begeisterung schenkte der Erbprinz Bach einen wertvollen, mit Juwelen besetzten Ring.
Der spätere Landgraf erinnerte sich an dieses Ereignis noch viele Jahre später und schwärmte regelrecht von der Kunst des Johann Sebastian Bach:


„Seine Füsse flogen über die Pedale, als ob sie beflügelt wären, und mächtige Klänge donnerten und füllten die ganze Kirche aus.“

Landgraf Friedrich II. gehörte zu den damaligen Bach-Verehrern.



Im Ballhaus aufgeführt wurde die Herkuleskantate "Laßt uns sorgen, laßt uns wachen" (BWV213) von J.S.Bach.

Es war eine eindrucksvolle Leistung der Musiker und Solisten der Kasseler Musikakademie mit der Konzertmeisterin Sylvie Kraus und unter der fabelhaften Leitung von Prof. Gregor Hollmann. Mitreißend und phantasievoll interpretiert, auf einem Niveau, das einschlägige Alte Musik Ensembles fast schon blass erscheinen lässt. Besonders begeisterten die tolle Umsetzung der Echo-Arie, und das lebhafte Continuospiel. Das wunderschöne Ambiente und die gute Akustik des Ballhauses verlangen regelrecht nach vielen weiteren Konzerten dieser Art.
Dem „Landgrafen“ hat es jedenfalls ausgesprochen gut gefallen.
Cour de Cassel bedankt sich herzlich für die Einladung zu diesem wundervollen Konzert durch den Verein "Bürger für das Welterbe e. V."